Togo

Wir sind wieder in Ghanas Hauptstadt, Accra. Knapp zwei Monate sind vergangen. Die Zeit in Deutschland haben wir gut genutzt. Familie und Freunde getroffen, die wunderschöne Hochzeit Svenjas Schwester erlebt, alle Arztbesuche erledigt, eine Woche die jährliche Kulturreise mit dem Glyptotheksverein unternommen, diesmal nach Samos, das Buschtaxi Treffen besucht und ein paar Sachen für das Auto eingekauft und jede Menge Reiselektüre besorgt.
Die weitere Route haben wir bewusst nicht geplant. In Afrika ändert sich alles zu schnell, Planungen werden hinfällig und man selbst wird enttäuscht. Allerdings haben wir alle noch fehlenden, eher schwierigen Visa in Berlin organisiert. Das erspart uns viel Ärger und Mühen auf der Reise. Vor allem, weil wir für die Visaanträge nicht mehrere Tage in den Hauptstädten bleiben müssen. Keine der großen Städte bis Namibia interessiert uns besonders. Andererseits büßen wir dadurch Flexibilität ein. Die Gültigkeitsdaten der Visa bestimmen von jetzt an den Zeitrahmen unserer Reise. Spätester Einreisezeitpunkt für Angola ist der 18. November 2016. Damit bleiben uns „nur“ acht Wochen für Togo, Benin, Kamerun, Gabun, die beiden Kongos und für die Durchfahrt durch Nigeria. Die Visa für Kongo Brazzaville und Dr. Kongo sind ab dem 14. November gültig. Also haben wir vier Tage für die Passage durch die beiden Kongos. Es wird sportlich.

Nóqui, Zaire, Angola

Mbanza Congo, Zaire, Angola Ambriz, Bengo, Angola Dande, Bengo, Angola Luanda, Luanda, Angola Caboledo, Quiçama, Luanda, Angola

Sumbe, Cuanza Sul, Angola

Lobito, Benguela, Angola Benguela, Benguela, Angola Lubango, Huíla, Angola Namibe, Namibe, Angola Cunene, Angola

Brussels Airlines bringt uns sehr entspannt via Brüssel nach Accra. Allerdings dank Verspätung am nebligen Flughafen München ohne unsere Koffer, die kommen erst zwei Tage später. Nach der Landung frägt Svenja: „Kannst Du glauben, dass wir wieder hier sind und weiterfahren?“ „Nein, kann ich auch nicht. Es ist so wie letztes Mal, als das Auto in Dakar stand. Wir brauchten auch ein paar Tage, um uns wieder einzuleben“, antwortet Hannes. Es fühlt sich tatsächlich nicht real an. Das Flugzeug bringt einen zu schnellen Wechsel der Kulturen.

Unser Auto steht unversehrt auf dem VIP Parkplatz genau gegenüber dem Flughafenausgang. Kein billiges Vergnügen. EURO 150,00 für 52 Tage parken, dafür aber sehr sicher, vom Militär bewacht. In München kostet das EURO 249,00, im Sicherheitsbereich EURO 1.185,00. Die Parkwächter sind sichtlich beeindruckt, als das Buschtaxi beim ersten Schlüsseldrehen sofort anspringt

Schon am ersten Abend treffen wir Florian aus Graz. Er ist vor drei Jahren selbst mit dem Motorrad durch ganz Afrika gefahren. Auf der Westroute nach Südafrika und im Osten wieder zurück, heute hält er darüber Reisevorträge. Zusammen verbringen wir zwei sehr lustige Abende in Accra und tauschen jede Menge „Overlander-Garn“ aus. Durch seine Afrika Reise hat Florian auch seine jetzige Arbeit bekommen. Für die österreichische Firma Andritz ist er als Afrikabeauftragter für Wasserkraftwerke zuständig. Derzeit vor allem in Mali und in Ghana am Volta Staudamm.

Den dank Brussels Airlines verlängerten Aufenthalt in Accra nutzen wir und besorgen uns schon hier das Visum für Benin. Dieses bekommen wir problemlos und relativ billig für EURO 15,00 gegen Quittung und EURO 10,00 „Expressgebühr“ ohne Quittung. Dafür ist das Visum schon nach drei Stunden in unserem Pass. Damit fehlt uns nur noch das Togo Visum, das es aber für zumindest 7 Tage an der Grenze geben soll. Damit ist der gesamte Weg frei von Visahürden. In Namibia und Südafrika brauchen EU-Bürger kein Visum. Kein Wunder, dass es dort mehr Touristen gibt.

Und wir lassen unseren riesigen Wäscheberg waschen, der noch vom letzten Mal im Auto liegt. Die Wäscherei will jedes Stück einzeln abrechnen. „Das ist zu teuer, dann nehmen wir unseren Wäschesack eben wieder mit“, sagt Svenja zu der Angestellten. Es wäre nicht Afrika, gäbe es dafür keine Lösung. Die Mitarbeiterin ruft jemanden aus der Familie an, der es für wenig Geld auf eigene Rechnung erledigt. Wir holen es nächsten Tags in der Botschaft Sambias ab, dort arbeitet einer ihrer Brüder.

Übernachtung: La Paradise Inn