Über Angola hatten wir vor der Einreise nur sehr wenig gelesen. Von anderen hören wir nur Negatives und Vorurteile, wie so oft über andere Länder. Allerdings nur von Leuten, die noch nie dort waren. 30 Jahre Bürgerkrieg, Blutdiamanten, Landminen und ein besonders übler Diktator sind die Dinge, die uns genannt werden. Die wenigen Transafrika Fahrer, die Angola länger als nur mit fünf Tage Transitvisum bereisten, waren hingegen begeistert. Hannes kann ein bisschen Portugiesisch. Die Landesprache zu verstehen wird für uns dadurch einfacher, sprechen ist hingegen schon schwieriger. Wir lassen uns überraschen.
Reiseroute Angola
Nóqui, Zaire, Angola
Sumbe, Cuanza Sul, Angola
16. – 18. November 2016, Reisetage: 176 – 178
Noqui, Angola und M’Banza Kongo, Angola
Nach einer Übernachtung in der wenig interessanten Grenzstadt Noqui erreichen wir M’Banza Kongo. Die Straße dorthin ist neu gebaut und makellos geteert. Ohne ersichtlichen Grund sind jedoch viele Abschnitte gesperrt, die Umleitungen führen über schlechte Pisten. Wir brauchen für die kurze Wegstrecke einen halben Tag.
Die einzige Sehenswürdigkeit M’Banza Kongos ist die erste portugiesische Kirche in Angola. „Kein Wunder, dass sie damit seit 20 Jahren erfolglos versuchen, in die UNESCO Liste zu kommen. Dann müsste jede italienische Dorfkirche drauf sein“, meint Hannes etwas verächtlich, als wir die Mauerreste besichtigen. Angola ist eines der wenigen Länder weltweit, die keine UNESCO Weltkulturerbe Stätte haben. Auch die noch spärlicheren Überreste des Königspalastes wären für uns kein Grund, länger in der Stadt zu bleiben. Beim Abendessen lernen wir aber den Dekan der Universität und seine Frau kennen, die als Touristenführerin in Deutschland gearbeitet hat und perfekt deutsch spricht. Wir verbringen zwei interessante Abende zusammen, an denen wir einen guten Eindruck von der aktuellen Situation Angolas bekommen.
Übernachtung: Hotel Mirage, M’Banza Kongo






19. November 2016, Reisetag: 179
Ambriz, Angola
Auf bester Teerstraße gelangen wir schnell nach N’zeto. Eine Sandpiste führt weiter an der schönen Küste entlang nach Süden bis zur Stadt Ambriz. Pater Antonio, der einzige Geistliche der katholischen Mission, begrüßt uns sehr freundlich und kommt unserer Bitte, auf dem Gelände campen zu dürfen gerne nach. Wir werden eingeladen, mit ihm zu Abend zu essen. „Kochen müsst aber ihr. Ich bin erst heute von einer Reise zurückgekommen und die Kinder, die für mich kochen, haben nichts gemacht“, sagt er zu unserer Überraschung. Wie recht er damit hat, sehen wir, als wir seine Küche betreten. Seine Küchenhilfen haben vermutlich auch Wochen zuvor dort wenig getan. Das dreckige Geschirr stapelt sich bis an die Decke.
Übernachtung: Im Auto bei katholischer Mission, Ambriz (3)
